Freiherr Adolph Franz Friedrich Knigge wurde insbesondere durch seine Schrift „Über den Umgang mit Menschen“ bekannt. Er war Schriftsteller und Aufklärer, wird jedoch oft irrtümlich als Benimmratgeber genannt.

 

Als Sohn eines alten niedersächsischen, allerdings verarmten Geschlechts, wuchs er nach dem Tod der Eltern in Hannover auf. Da er von seinem Vater nur Schulden erbte, gestanden ihm Gläubiger lediglich eine bescheidene jährliche Rente zu. Von 1769 bis 1772 studierte er Kameralistik und Jura in Göttingen. Sein Logenname im dortigen Concordienerorden lautete „Philo“.

 

Als Anhänger der Französischen Revolution verzichtete er auf sein Adelsprädikat „von“. Daher finden sich teils unterschiedliche Schreibweisen seines Namens.

 

Adolph Freiherr Knigge wurde 1771 durch den Landgrafen Friedrich II. von Hessen Kassel zum Hofjunker und Assessor der Kriegs- und Domänenkammer zu Kassel ernannt. Nur kurz hatte er dieses Amt inne, da er sich durch „Misshelligkeiten“ unmöglich machte. Durch die angebliche Nötigung durch Landgräfin Philippine von Brandenburg-Schwedt, musste er die Hofdame Henriette von Baumbach heiraten. Da er die Hofdame im Vorfeld durch einen Scherz bei Hofe lächerlich machte.

 

1775 wurde die gemeinsame Tochter geboren.

 

1776 wurde er zum weimarschen Kammerherrn  am Fürstenhof von Herzog Carl August von Sachsen-Weimar. Dort verkehrte er als gern gesehener Kurzweilmacher am Hofe. Sein 1785 abgeschlossener satirischer Roman „Geschichte Peter Clausens“ offenbarte, wie zuwider ihm das Dasein als Höfling erschien und er verhöhnte „Hofschranzen“ und „Hofgeschmeisse“. Er lebte später in Frankfurt/Main, Heidelberg und wieder Hannover. Widmete sich schriftstellerischen Projekten und trat Logen und Geheimbünden bei. 1788 erschien die erste Ausgabe seines bekanntesten Werkes „Über den Umgang mit Menschen“. Dieses Werk schrieb er zur Aufklärung. Er starb in Bremen, wo er ab 1790 aus Geldnot lebte und das Amt eines Oberhauptmanns innehatte. Er förderte ein Liebhabertheater und engagierte sich außerdem im Kulturleben der Stadt.

Knigges Grab befindet sich im Bremer Dom.